Kapitel 51
Diana
Die Welt wird langsam klarer, als ich meine Augen öffne und gegen das sanfte Morgenlicht blinzele, das durch die Vorhänge fällt. Einen Moment lang habe ich das Gefühl, durch Melasse zu schwimmen, mein Gehirn ist benebelt und abwesend. Die cremefarbene Decke über mir verschwimmt und wird in abwechselnden Wellen schärfer, während ich versuche, meine Umgebung zu verstehen.
Ich schließe fest die Augen und zähle bis drei, bevor ich sie wieder öffne. Der Raum hört auf, sich zu drehen, aber die schwere Last in meiner Brust bleibt. Als ich versuche, mich aufzusetzen, entweicht meinen Lippen ein Stöhnen. Jeder Muskel in meinem Körper schreit protestierend und mir wird plötzlich klar, dass ich die Nacht auf dem harten Holzboden verbracht habe.
Ich stehe schwankend auf und schlurfe langsam und unkoordiniert ins Badezimmer. Das Gesicht, das mich im Spiegel begrüßt, ist kaum wiederzuerkennen. Geschwollene, blutunterlaufene Augen starren mich an, umrandet von dunklen Ringen, von denen ich dachte, sie seien vor Wochen verschwunden. Meine Haut ist blass und eingefallen, wodurch ich eher wie ein Geist als wie ein lebender Mensch aussehe.
Als ich meinen Kopf neige, zucke ich vor einem scharfen Stich zusammen. Mein Blick wandert zur Schmerzquelle und ich sehe sie – eine dünne Linie getrockneten Blutes an meinem Hals. Die Ereignisse der letzten Nacht kommen in Bruchstücken zurück. Der Kamm. Der verzweifelte Versuch. Der Schmerz in meiner Brust wird stärker.