Kapitel 19
Diana
In meinem Kopf tobt ein Sturm, ein Wirbelsturm aus Angst und Furcht. Es gibt einen Werwolf in dieser Stadt. Einen Werwolf. Die Erkenntnis ist erschreckend. Von Anfang an waren meine Sinne auf die Abwesenheit eines Rudels eingestellt, auf jeden Geruch, der Werwolf-Territorium kennzeichnete. Ich hatte mich absolut und doppelt vergewissert, dass hier kein Rudel war, bevor ich mich hineinwagte. Ich witterte nicht einmal Wölfe. Dies ist eine reine Menschenstadt. Da war ich mir so sicher.
Doch hier, in dieser scheinbar gewöhnlichen Stadt, war ich einem begegnet. Und nicht nur irgendeinem Werwolf, sondern einem Alpha. Einem mächtigen, dominanten Alpha.
Die Erinnerung an seine Anwesenheit lastet wie eine kalte, erstickende Last auf mir. Ich hatte zahllose schreckliche Begegnungen überlebt, aber keine hatte mich auf das hier vorbereitet. Einem normalen Wolf zu entkommen, war ein verzweifeltes Wagnis gewesen, eine knappe Flucht, die nichts weniger als ein Wunder war.
Aber einem Alpha zu entkommen, der Kreatur an der Spitze der Werwolfhierarchie, ist eine so furchterregende Vorstellung, dass sie ans Unvorstellbare grenzt. Nein. Es ist unmöglich.