Kapitel 99
Inhaltswarnung: Dieses Kapitel enthält Darstellungen von Gewalt und nicht einvernehmlichen Handlungen.
Beta Marcus
Der Wachmann zögert einen Moment, der Schock ist ihm deutlich anzusehen, seine Augen weiten sich und sein Mund steht leicht offen. Aber er weiß, dass er einem direkten Befehl von mir nicht widerstehen darf. Er nickt knapp, Adamsapfel wippt, während er schwer schluckt, und eilt davon.
Das Gesicht des Mädchens verliert jede Farbe, ihre Haut wird aschfahl. Ihre Augen, die vorher vor Angst weit aufgerissen waren, werden jetzt unglaublich größer, das Weiß um ihre Iris ist sichtbar. Sie beginnt jetzt ernsthaft zu kämpfen, ihr Körper windet und krümmt sich in meinem Griff wie ein Fisch an der Angel. Ihre Bitten werden verzweifelter, ihre Stimme wird höher und lauter. „Bitte, Beta Marcus! Ich flehe dich an, vergib mir! Ich wollte dich nicht respektlos behandeln!“ Die Worte sprudeln in einem hektischen Schwall aus ihrem Mund, jedes einzelne davon mit Angst durchzogen.
Doch ich bin taub für ihre Schreie, meine Ohren sind erfüllt vom Tosen meines eigenen Blutes. In meinem von Wut verzerrten Kopf ist sie zu Diana geworden, und ich werde sie für ihren Verrat bezahlen lassen. Mein Griff um ihren Arm wird fester, meine Finger graben sich so fest in das weiche Fleisch, dass blaue Flecken entstehen.