Kapitel 92
Beta Marcus
Als sich meine Augen an das schwache Licht gewöhnen, überkommt mich ein Gefühl seltsamer Befriedigung. Der Bastard, der mir so lange ein Dorn im Auge war und der es immer wieder wagte, meine Autorität herauszufordern, hängt nun gebrochen und besiegt vor mir.
Der Mann hängt an der Decke, schwere Silberketten fesseln seine Handgelenke und durchbohren sie. Das Silber in seinem Blutkreislauf hält seine Bewegung auf. Die Fesseln halten ihn gerade so hoch, dass seine Zehen kaum den kalten Betonboden berühren, und er kann nicht einmal aufstehen, um die Spannung in seinen Armen zu lösen. Sein Gesicht ist ein Durcheinander aus getrocknetem Blut und geschwollenem Fleisch, seine Augen sind durch die Prellungen geschlossen. Frische Narben überziehen seinen nackten Oberkörper, ein Beweis für die Brutalität, die er ertragen hat.
Er scheint bewusstlos zu sein und sich meiner Anwesenheit nicht bewusst zu sein, als ich seine persönliche Hölle betrete. Ich lasse mir Zeit und genieße den Moment, während ich gemächlich zur Seite des Raums schlendere, wo ein Tablett mit Instrumenten auf mich wartet. Meine Finger streichen sanft, fast liebevoll über sie, ein starker Kontrast zu ihrem grausamen Zweck.
Die Werkzeuge sind eine Ansammlung von albtraumhaften gezackten Metallklingen, grausamen Haken und Geräten, deren Funktion selbst den mutigsten Männern Albträume bescheren wird. Getrocknetes Blut bedeckt ihre Oberflächen, eine düstere Erinnerung an ihren jüngsten Einsatz. Ich seufze, eine Mischung aus Bedauern und Vorfreude in meiner Stimme.