Kapitel 67
Alpha Magnus
Die kühle Nachtluft lindert das Inferno, das in mir tobt, kaum. Ich stehe auf dem Balkon und umklammere die Metallbalustrade so fest, dass sie sich unter meiner Kraft biegt. Der Konferenzraum, den ich vor zehn Minuten verlassen habe, liegt in Trümmern, ein Zeugnis der Wut, die mich verzehrt hat. Jetzt, während ich in die Dunkelheit starre, rasen in meinem Kopf Gedanken an Verrat und Rache.
Das Geräusch der sich öffnenden Bürotür reißt mich aus meinen Grübeleien. Schritte nähern sich, und ich muss mich nicht umdrehen, um zu wissen, wer es ist. Ihr Duft, einst ein Trost, dient jetzt nur noch dazu, die Glut meiner Wut zu schüren. Ich verkrampfe die Zähne, unter meiner Haut arbeiten Muskeln, während ich darum kämpfe, die Kontrolle zu behalten.
Natasha kommt zu mir und bleibt neben mir stehen. Ihre Anwesenheit ist eine Mischung aus Vertrautem und Fremdem. Die Nervosität und das Unbehagen, die sie ausstrahlt, sind spürbar und erfüllen den Raum zwischen uns mit einer unangenehmen Spannung.
„Magnus“, beginnt sie leise, ihre Stimme kaum lauter als ein Flüstern. „Ich weiß, dass du wütend bist, aber wir müssen darüber reden.“