Kapitel 42
Diana
Wenn ich aufwache, geschieht dies mit einer trägen Langsamkeit, die ich noch nie zuvor erlebt habe. Ich fühle mich weich, warm und absolut wohl – entspannter, als ich mich je erinnern kann. Erst als ich langsam aus dem Schlaf erwache, merke ich, dass etwas ganz, ganz anders ist.
Ich schlage die Augen auf, als ich die gewaltige, warme Präsenz um mich herum wahrnehme. Zu meinem großen Schock stelle ich fest, dass ich mich an den Körper des Wolfes gekuschelt habe, dessen riesige Gestalt sich schützend um mich geschlungen hat wie ein lebender Schild. Der kurze Kontakt zwischen unseren Körpern schickt eine Kaskade sanfter Funken über meine Haut, aber in meiner Eile, die Situation zu begreifen, bemerke ich es kaum und tue es als einfache statische Elektrizität ab.
Ich krabbele schnell davon, mein Herz klopft, als der Wolf langsam seine Augen öffnet. Diese faszinierenden blauen Augen fixieren mich und wieder einmal bin ich von ihrer überirdischen Schönheit beeindruckt. Trotz der anfänglichen Panik merke ich, wie sich mein rasendes Herz zu beruhigen beginnt, als ich seinen Blick suche und dort keinen Hinweis auf Aggression oder Gefahr finde. Die Erkenntnis überkommt mich, dass er, wenn er mir wehtun wollte, reichlich Gelegenheit dazu gehabt hätte.
Als die letzten Reste der Angst aus meiner Brust verschwinden, erlaube ich mir, ihn wirklich zu studieren. Er ist ohne Zweifel das prächtigste Geschöpf, das ich je gesehen habe. Sein Fell ist wie ein Wasserhahn aus Mitternacht, das schwarze Fell kräuselt sich bei jeder subtilen Bewegung wie flüssiger Obsidian. Aber es sind seine Augen, die mich wirklich fesseln – zwei ätherische blaue Augen, als ob der erste Frost des Winters eingefangen und in zwei Saphiren entzündet worden wäre.