Kapitel 24
Dominicus
Das Mondlicht fällt durch die dünnen Vorhänge und wirft einen ätherischen Schein auf ihren schlafenden Körper. Ich stehe in der Ecke des kleinen Lofts, in Schatten gehüllt, und lasse sie nicht aus den Augen. Die Dielen knarren unter meinem Gewicht, als ich mich bewege, und ich erstarre, meine Muskeln spannen sich an. Aber sie rührt sich nicht. Sie ist zu tief in ihrem unruhigen Schlaf, um meine Anwesenheit zu bemerken.
Ich bin jede Nacht hier, seit sie in diese armselige Entschuldigung für eine Wohnung gezogen ist. Beobachte. Warte. Brüte.
Die Erinnerung an ihren Fluchtversuch brennt mir noch immer im Gedächtnis. Diese Kühnheit. Diese schiere Dummheit. Dachte sie wirklich, sie könnte mir davonlaufen? Mich überlisten? Allein der Gedanke bringt mein Blut zum Kochen und weckt das vernichtungshungrige Biest in mir.
Ich hatte beobachtet, wie sie im Motel ihre wenigen Habseligkeiten zusammenpackte, ihre Bewegungen waren hektisch und verzweifelt. Ich war ihr zu diesem Ort, diesem Diner, gefolgt und hatte beobachtet, wie sie und die ältere menschliche Frau dieses staubige Loft ausräumten. Damals war meine Wut allumfassend gewesen. Wie konnte sie nur glauben, sie könnte sich hier vor mir verstecken? Als ob diese dünnen Wände mich fernhalten könnten. Als ob irgendetwas das könnte.