Kapitel 17
Ein paar Wochen später wurde ich neunzehn. Es gab Momente, in denen ich Lucien das schüchtern sagen wollte. Aber jedes Mal schien er ungeduldig zu sein und wollte schnell weg, sobald sein starker sexueller Trieb befriedigt war. Mein armes, stolzes Herz konnte ihn nicht aufhalten. Mein Körper konnte ihn nur ein paar Stunden lang gefangen halten ...
Später in meinem Leben, als ich in den Bergen Bhutans lebte, fragte ich mich oft, warum ich so lange, fast anderthalb Jahre, mit ihm zusammengelebt hatte.
Als ich in den Bergen war, las ich zufällig einen Artikel in einer Zeitschrift, die mir ein Freund freundlicherweise geliehen hatte. Das öffnete mir die Augen für die Realität, die ich in meinem jugendlichen Wahnsinn nicht wahrhaben wollte.
Die Autorin, eine renommierte Psychologin, erklärte, wie jedes Mädchen, jede Frau eine heimliche Faszination für den bösen Jungen hegt und gerne glaubt, dass es ihr Schicksal ist, ihn zu einem guten Menschen zu machen!
Jahre später, als ich dort in der Stille der Natur saß, sah ich die Dinge mit messerscharfer, brutaler Klarheit, wie sie gewesen waren. In meiner Dummheit hatte ich mir eingebildet, dass ich ihn zähmen könnte, dass ich diejenige wäre, die ihn verwandelt.