Kapitel 30 Entführung
Bastiens Sicht
Ich erkenne meine Mutter kaum wieder. Ihre einst strahlende Haut ist blass und grau, ihre sonst so hellen Augen sind matt und glasig, und sogar ihr Haar scheint seine Farbe zu verlieren. Seit dem Tod meines Vaters hat sie ihr Zimmer kaum verlassen, bleibt den ganzen Tag im Bett und umarmt sein Kissen, während sie weint.
So distanziert Selene sich in letzter Zeit auch gezeigt hat, so besorgt scheint sie doch um die Gesundheit meiner Mutter zu sein. Jetzt steht sie neben mir vor dem Hauptschlafzimmer und späht besorgt durch den Türspalt.
„Du musst mit ihr reden“, drängt sie.
„Und was sagen?“, entgegne ich hilflos.