Kapitel 11 Gewitter
Selenes Sicht
Arabella liegt zusammengerollt am Fuß der Treppe, ihre jämmerlichen Schreie kratzen in meinen Ohren wie Fingernägel auf einer Tafel. Ich kann kein Blut sehen, aber die widerwärtigen, unnatürlichen Winkel ihrer Beine lassen keinen Zweifel daran, dass sie echt Schmerzen hat. Als gesunde, junge Wölfin wird sie schnell genesen, aber das wird nicht verhindern, dass die Verletzungen in der Zwischenzeit höllisch wehtun.
Ich könnte vielleicht ein wenig Mitleid mit ihr empfinden, wenn da nicht ihr melodramatisches Geheule und ihr ständiges Geheul wäre: „Warum, Selene? Warum hast du das getan?“ Ärzte und Krankenschwestern drängen sich um sie und brüllen Befehle, aber niemand scheint mir Beachtung zu schenken.