Kapitel 23
Diana
Am nächsten Morgen schleppe ich mich zur Arbeit und habe das Gefühl, über Nacht zehn Jahre gealtert zu sein. Der ständige Zustand der Angst und Wachsamkeit fordert seinen Tribut, gräbt Sorgenfalten in mein Gesicht und trübt das Licht in meinen Augen. Als ich die Tür zum Restaurant öffne, umhüllt mich der vertraute Duft von Kaffee und Speck, ein kleiner Trost in meiner turbulenten Welt.
Ellen ist schon da, ihr warmes Lächeln erlischt, als sie mein hageres Aussehen wahrnimmt. Ihre Stirn runzelt sich besorgt, und ich kann die Frage auf ihren Lippen sehen, bevor sie überhaupt spricht.
„Diana, Schatz“, beginnt sie mit sanfter Stimme, „wie läuft die Wohnungssuche?“
Ich fühle einen Stich der Schuld für die Lüge, die ich ihr gestern erzählt habe, aber es vermischt sich mit einer Welle der Dankbarkeit für ihre aufrichtige Sorge. Ich schüttele meinen Kopf und kann ihr nicht in die Augen sehen. „Nicht so toll“, murmle ich und spiele mit meinen Schürzenbändern.