Kapitel 10: Anruf mit Hintergedanken
Am nächsten Morgen wurde Alyssa durch das Klingeln ihres Handys geweckt. Sie öffnete langsam ihre tränenden Augen und blickte auf das Telefon, das an der Seite ständig vibrierte.
Um den Anschein eines einfachen Mädchens zu wahren, benutzte sie immer noch das alte Gerät, mit dem sie nur telefonieren und Nachrichten senden konnte. Der Kauf eines Smartphones würde sie wie ihre anderen Familienmitglieder machen und sie konnte es nicht ertragen, so zu sein wie sie.
Sie nahm ihr Telefon, sah auf die Anrufer-ID und kam sofort zur Besinnung. Sie zögerte einen Moment, bevor sie zum Telefonhörer griff: „Papa.“ Warum sollte er sie um diese Uhrzeit anrufen?
Jason Moores Stimme war so ernst wie immer: „Du bist gestern nach Hause gegangen? Wer hat dich zurückgeschickt?“
Alyssa war einfach nur bitter enttäuscht. Sie hatte gerade geheiratet. Warum konnte ihr Vater keine relevantere Frage stellen als die, wer sie nach Hause gebracht hatte? Meistens rief Jason sie kaum an, ganz zu schweigen davon, dass er sie fragte, ob sie nach Hause kommen würde. Als er Alyssa plötzlich anrief, um danach zu fragen, konnte sie nicht anders, als seine wahren Absichten zu ahnen. Trotzdem sagte sie ehrlich: „Es war Emmetts Cousin, der mich nach Hause gebracht hat.“