Kapitel 250
Ich lasse meine Zunge über meine Zähne gleiten, konzentriere mich wieder auf Black Shadow und beginne zu rennen.
Autos halten an, als ich vorbeirase. Ich sollte mich verstecken, aber vielleicht ist es an der Zeit, dass alle Menschen etwas über die Monster dieser Welt erfahren. Telefone blinken und Schreie hallen durch die Nachtluft. Es sollte mir etwas ausmachen. Mich zu kennen würde bedeuten, andere zu kennen und das würde ihr noch mehr Macht verleihen. Mein Herz rast, während ich renne. Ich weigere mich, langsamer zu werden oder anzuhalten. Ich fühle etwas, das ich nie bekomme, wenn ich Schurken und andere Arschlöcher töte. Ein Gefühl der Freiheit mit einem Verlangen, das tief in meinem Innersten vergraben ist. Und auch einen Hunger. Einen Hunger, den ich so lange nicht gespürt habe. Das verlassene rote Auto ist das Einzige, was mich aufhält. Es ist meilenweit von Black Shadow entfernt.
Die Türen stehen offen, eine schwingt, als sei sie nicht mehr richtig befestigt. Ein platter Reifen lässt das Fahrzeug auf eine Seite fallen. Als ich näherkrieche, sehe ich, dass unter der Motorhaube vorne Rauch hervorquillt. Eine riesige Delle, als wären sie gegen etwas geprallt. Der Geruch von Blut lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ich bin so verdammt hungrig.
Ich brauche weniger als eine Sekunde, um das Blut zu finden, und noch weniger Zeit, um die Quelle zu finden. Sie hatten ein Reh angefahren, und ich konnte dem Verlangen zu essen nicht länger widerstehen.
Meine Zähne zerreißen das Fleisch, als ich meine Schnauze darin vergrabe. Es reißt so leicht auseinander, gleitet so perfekt meine Kehle hinunter und das Blut. Oh, das Blut. Ich könnte darin baden. „Bist du fertig?“