Kapitel 123 Einhundertdreiundzwanzig
Reflexartig stieß Lucianne Toby weg, bevor sie in die entgegengesetzte Richtung ging. Sie wollte sehen, auf wen der Verrückte es abgesehen hatte. Als der graue Lykaner landete, holte er nicht einmal Luft, bevor er auf Lucianne zustürmte. Er streckte seine langen, scharfen Krallen in die Luft und gerade als er sie kratzen wollte, erschien Xandar zwischen ihnen. Stattdessen hinterließen die Krallen tiefe Wunden auf dem Rücken des Königs!
Als Xandar sich dem grauen Lykaner zuwandte, waren seine Augen onyxfarben. Und er knurrte wild, nicht wegen des Schmerzes der bereits heilenden Wunden, sondern wegen seiner Wut darüber, dass es immer noch jemanden gab, der es wagte, seinem Gefährten wehzutun.
Als Lucianne die Tiefe der Kratzer auf seinem Rücken sah, die direkt durch sein Hemd schnitten, weiteten sich ihre Augen vor Entsetzen und Sorge und sie legte sofort ihre Hände auf die Wunden, um den Heilungsprozess durch die Bindung an die Gefährten zu beschleunigen. Xandars Hand hielt ihren Körper schützend hinter seiner.
Die Augen des grauen Lykaners weiteten sich vor Schock über das, was er gerade getan hatte. Er sah auf seine eigenen Krallen, die mit Blut befleckt waren, dem Blut des Königs. Auf Xandars Knurren hin zog er seine Krallen zurück, wimmerte hörbar und verneigte sich entschuldigend und unterwürfig vor seinem Herrscher.
Als die Kratzer verheilt waren, trat Lucianne an die Seite ihres Gefährten und fragte verzweifelt: „Xandar, geht es dir gut? Hast du noch Schmerzen? Irgendeine innere Verletzung?“