Kapitel 89
Neah
Seine Augen waren auf meine Hand gerichtet. Er brachte seltsame, hohle Raschelgeräusche hervor, während Blut an der Vorderseite seines Oberteils heruntertropfte.
Ganz langsam schaut er nach unten. Als ob die Zeit stehen geblieben wäre, damit er verarbeiten kann, was passiert ist. Seine Hände zittern, als er seine Brust berührt, er krächzt und sein Körper schwankt. Ohne einen einzigen Gedanken schubse ich ihn vom Dach. Ich stehe still, bis ich höre, wie sein Körper mit einem ohrenbetäubenden Knall auf dem Boden aufschlägt. Ich setze mich hin, ziehe die Knie an die Brust und lasse die kalte Nachtluft durch mein Haar rauschen. Ich hatte gerade jemanden getötet.
Ich drehe meine Hand um, um sie mir anzusehen. Sie hat sich teilweise verschoben. Getrocknete Blutflecken sind noch da. Als ich mit meinem Daumen über die Fingerspitzen fahre, spüre ich nichts, keinen Schmerz, keine scharfen Kanten unter meiner Haut. Die Krallen sind so schnell verschwunden, wie sie gekommen sind.
„Das tut mir leid, aber dieser Wichser musste dringend drangenommen werden.“ Die Stimme dröhnt durch meinen Kopf, unbeeindruckt von dem, was passiert ist.