Kapitel 8
Rachel geriet sofort in Panik und ging die Treppe hinunter, bevor sie eilig hinausrannte. Die Diener wollten sie aufhalten, aber Sue hielt sie davon ab, da sie dachte, Rachel sei in einem Anfall von Verdruss weggelaufen, nachdem sie von der Szene, in der Amber und Justin miteinander auskamen, genervt war. Sie sagte: „Ignoriere sie. Es ist gut, dass sie geht!“
Rachel hingegen nahm ein Taxi zum Krankenhaus in der Innenstadt. Zum Glück war ihre Großmutter bereits außer Gefahr – ein neuer Assistenzarzt für Innere Medizin hatte sie operiert.
Auf dem Krankenbett lag mit geschlossenen Augen eine grauhaarige alte Frau, deren schwacher Atem bewies, dass sie noch am Leben war. Rachels Tränen fielen in Tropfen, als sie vor dem Krankenbett kniete und die Hand ihrer Großmutter hielt. Sie weinte nicht, als ihr Vater sie zwang, in die Burton-Familie einzuheiraten, noch weinte sie, wenn Sue ihr das Leben schwer machte oder wenn die Bediensteten auf sie herabschauten. Ihre Großmutter, die sie überaus freundlich behandelt hatte, war jedoch das Einzige, was an ihrem Herzen rühren konnte; sie würde zusammenbrechen, wenn ihr emotionaler Anker zerfiel.
In diesem Moment klopfte es an der Tür. Rachel drehte sich unbewusst um und sah einen jungen, gutaussehenden Mann im weißen Kittel. „Hallo. Ich bin Julian Peters, der Chefchirurg der Patientin. Sie müssen zur Familie der Patientin gehören. Ich muss mit Ihnen über ihren Zustand sprechen.“
Rachel war dem Arzt dankbar, dass er ihrer Großmutter geholfen hatte. Sie wischte sich die Tränen ab, machte ein paar Gesten und schenkte ihm ein aufrichtig dankbares Lächeln.