Kapitel 100
Lilys POV
Mitten in einem Kriegsgebiet aufzuwachen war wie ein Alptraum. Überall liefen Wölfe herum, die sich gegenseitig in Stücke rissen, ein regelrechtes Blutbad. Layla winselte ängstlich in meinem Kopf, ratlos, was ich nicht richtig verarbeiten konnte. Arias Schreie rissen meinen Blick vom Kampf weg und in ihre Richtung. Wir waren im Verlieren und ich konnte niemanden aus meinem Rudel sehen, den ich kannte. Layla knurrte wütend in meinem Kopf.
„ Sie sind tot“, schrie sie und da wurde mir klar, wie leer ich mich fühlte. Das Geschnatter meines Rudels war totenstill geworden. Die Bindung zu meinen Gefährten war am schlimmsten, ich konnte nur eine Leere spüren, die mit jedem Atemzug größer und größer wurde, alles verzehrend, aber ich schob sie beiseite. Laylas Wut, pure Wut, brodelte in meinen Adern. Sie wollte Blut und ich gab der Blutgier nach, nur fühlte es sich anders an, als ich sie die Kontrolle über meinen Körper übernehmen ließ. Jede Faser meines Körpers, jede Zelle, die mich ausmachte, zerbrach, als ein animalischer Drang nach Blut die Oberhand gewann.