Kapitel 17
Calebs Sicht
Ich habe mich noch nie so hoffnungslos gefühlt wie damals, als meine Freundin anfing zu weinen. Das waren keine Tränen, wie man sie im Fernsehen sieht. Das war herzzerreißendes Schluchzen. Es drehte mir den Magen um, zu wissen, dass sie in ihrem Leben so viel seelischen und emotionalen Schmerz ertragen musste. Es macht mich auch wütend, dass die Leute sie so sehr behandelt haben, dass sie glaubt, sie verdiene keine Liebe. Ich habe mir auf der Stelle geschworen, dass ich den Rest meines Lebens dafür sorgen werde, dass sie weiß, dass sie geliebt und verehrt wird.
Als sie sich von mir zurückzog, wollte ich ihr zeigen, dass ihr Leben von nun an anders sein würde. Ich habe so lange auf meine Gefährtin gewartet, dass ich sie anflehte, bei mir zu bleiben. Uns eine Chance zu geben. Ich hoffe, dass sie mich mit der Zeit und Geduld genauso lieben und brauchen wird, wie ich sie brauche. Ich weiß, dass mein Rudel sie mit offenen Armen empfangen wird. Sie haben darauf gewartet, dass ich meine Gefährtin finde.
Ich brauche sie wirklich; ich sehne mich einfach nur danach, in ihrer Gegenwart zu sein. Sie ist sich ihrer Wirkung auf mich noch nicht bewusst. Allein neben ihr zu sitzen, bringt mir einen Frieden, den ich nie gekannt habe. Ich meinte jedes Wort, das ich zu ihr sagte, ernst, sie ist für mein Leben so wichtig wie mein nächster Atemzug. Ich bin mir bewusst, dass ich kurz davor war, ein wilder Wolf zu werden, sie hat mich gerettet. Sie hat mein Rudel gerettet. Ich hatte Theo schwören lassen, dass er mein Leben beenden würde, wenn ich jemals wild würde. Ich wusste, dass es ihm das Herz brechen würde, aber ein wilder Alpha kann sein Rudel gnadenlos zerstören. Zum Wohle unseres Rudels stimmte er zu.
Ich muss es mit Daphne langsam angehen. Ich möchte nicht, dass sie jemals Angst vor mir hat. Hoffentlich helfen Hannah und ein paar der anderen Rudelweibchen ihr beim Anziehen. Ich freue mich so sehr, dass ich meiner Gefährtin das Tanzen beibringen darf. Wenn ich mir vorstelle, sie heute Abend in meinen Armen zu halten, ist das wie der Himmel auf Erden. Gerade als ich dachte, dass meine Vorstellungskraft nicht besser werden könnte, höre ich, wie die Dusche anspringt.