Kapitel 223 Die Gerüchte
Als Shilah aus dem Zimmer trat, fühlte sie, wie sich ein Loch in ihr auftat. Obwohl es schon so hart geworden war, schmerzte es sie immer noch, ihren Vater verlassen zu haben.
Als sie vor einem Jahr entdeckte, dass die Menschen, mit denen sie aufgewachsen war, nicht wirklich ihre Familie waren, hatte sie um nichts anderes gebetet, als sie kennenzulernen. Nächtelang betete sie, dass die Geister ihr zu Hilfe kämen und sie mit ihren Eltern wiedervereinten, falls diese noch am Leben wären. Sie hatte sich immer vorgestellt, wie es wäre, von der Liebe und Fürsorge ihrer eigenen Eltern umgeben zu sein. Aber jetzt, wo sie endlich ihren Vater kennengelernt hatte, konnte sie nicht glauben, dass sie ihm mit so viel Schmerz begegnen würde. Sie konnte nicht glauben, dass sie ihn im Stich ließ und ihn wahrscheinlich nie wiedersehen würde.
Eine Träne brannte in ihrem Auge, als sie zum Pferd ging und die durchdringenden Blicke der Leute ignorierte, denen sie begegnete. Sie sahen sie nicht nur seltsam an, sondern als jemanden, vor dem sie Angst haben sollten.
Die meisten von ihnen hatten noch nie einen Hybriden erlebt, und als sie endlich einen sahen, fanden sie ihn absolut schrecklich. Und auch wenn man bedenkt, wie kalt ihr war, war ihre Einstellung genau richtig für den Job.
Shilah stieg zu ihrem schwarzen Pferd und stieg darauf. Und während sie es ritt, achtete sie darauf, keine Träne über ihre Wange zu fließen.