Kapitel 19
Königin Nosheba saß mit dem kleinen Baby, das fest schlief, im Bett. Als sie das süße, unschuldige Gesicht anstarrte, konnte sie nicht anders, als ein wenig Zuneigung für die atmende Seele zu verspüren. Wenn es doch nur ein Junge wäre …
Sie hatte inbrünstig gebetet und gehofft, dass es ein Junge werden würde. Sie konnte sich erinnern, damit geprahlt zu haben. Sie hoffte so sehr, dass der König sie, wenn es ein männlicher Nachkomme wäre, definitiv als seine Luna auswählen würde, wenn es soweit war. Die Wahl der Luna war eine wichtige Sache im Rudel und in Kürze würde der König eine unter seinen Frauen auswählen. Die Luna würde die überlegenste Königin werden, die höchste unter allen anderen und die Zweite in der Befehlsgewalt des Königs.
Nosheba hatte so gehofft, dass alles nach Plan verlaufen würde und sie die Favoritin des Königs werden und sein Herz gewinnen würde.
Warum musste es schiefgehen? Warum brachte es ihr solche Schande und Verlegenheit?
Sogar dem König... sie hatte ihm so viel Hoffnung gemacht, dass das Baby ein Junge werden würde. Vielleicht war das der Grund, warum er sie seit der Geburt nicht einmal besucht hatte. Wahrscheinlich wollte er ihr beschämtes Gesicht nicht sehen.