Kapitel 24
Jasmines Augen verdunkelten sich, als ihr das Herz schwer wurde. Während der morgendlichen Lesestunde am nächsten Tag leitete Jasmine als Klassensprecherin die chinesische Lesestunde der Klasse. In der Mitte der Lesung nahm sie absichtlich eine chinesische Passage und legte sie Elise vor.
„Bitte lesen Sie das später für uns.“
Ohne auch nur einen Blick auf Jasmine zu werfen, lehnte Elise direkt ab. „Tut mir leid, ich will nicht.“
Jasmine wusste, dass Elise sich das auf keinen Fall trauen würde, und war deshalb noch entschlossener, Elise Chinesisch lesen zu lassen. Schließlich war Chinesisch nicht ihre Muttersprache. Daher konnten viele Schüler in ihren Prüfungen zwar gute Noten erzielen, waren aber nicht in der Lage, die Sprache fließend zu sprechen. Bei manchen war die Aussprache vielleicht nicht richtig, während andere sogar Schwierigkeiten hatten, sich in der Sprache zu unterhalten.
Jasmine meinte, dass Elise im Chinesischen ganz schön schlecht sein musste und traute sich nicht, den Text vor der Klasse vorzulesen, weil sie sich sonst blamieren wollte. Doch genau das wollte Jasmine – sie in Verlegenheit bringen.