Kapitel 501
Damiens Gesichtsausdruck veränderte sich leicht, als er ihr zerzaustes Aussehen wahrnahm. Blut lief ihr den Hals hinunter und blaue Flecken verunstalteten ihre zarte Haut. Ihre Stirn blutete immer noch aus einer Schnittwunde und ihre geschwollene Wange war ein Beweis für die Gewalt, die sie ertragen hatte. Die Temperatur im Lagerhaus sank und jeder spürte eine mörderische Aura, während Damien die Hände an seinen Seiten zu Fäusten ballte, während Wut in ihm aufflammte – nicht auf sie, sondern auf diejenigen, die es gewagt hatten, ihr wehzutun.
Seine Wut war greifbar, aber Eva missverstand sie völlig. Sie sah die Wut in seinen Augen und befürchtete das Schlimmste. Ihr Herz zerbrach in tausend Stücke, als Tränen in ihren Augen brannten und zu fallen drohten. Sie hatte sich darauf vorbereitet, auf die kalte Zurückweisung, die sie für unvermeidlich hielt. Sie konnte mit seiner Wut umgehen, mit seinem Feuer, aber was ihr Angst machte, war das, was danach kam – die kalte Gleichgültigkeit, die Art, wie er Fremde behandelte. Das war es, was sie am meisten fürchtete: beiseite geschoben und weggeworfen zu werden, als wäre sie nichts.
Ihre Sicht verschwamm, als Tränen aufstiegen. Sie schniefte und versuchte, sie wegzublinzeln, aber der Kloß in ihrem Hals wurde mit jeder Sekunde des Schweigens größer. Sie umarmte sich fester, ihre Brust wurde mit jedem abgehackten Atemzug enger. Sie schlurfte nach hinten, um mehr Abstand zwischen sich zu schaffen, verzweifelt, den Schmerz zu verbergen, der ihr so deutlich ins Gesicht geschrieben stand.