Kapitel 6 Ein Rausch
Aus heiterem Himmel wurde mein Kopf heftig zurückgerissen, obwohl ich mich abgewandt hatte. Im nächsten Moment trafen meine Blicke Julius‘.
Der Mann musterte mich mit äußerster Verachtung. „Schau mich an! Ich möchte, dass du auch erfährst, wie es sich anfühlt, wenn dein Mann mit jemand anderem intim ist! Wenn du es wagst, die Augen zu schließen, werde ich dich nackt ausziehen!“ Genau in diesem Moment ging mir ein Licht auf, als mir klar wurde, was ich meinte.
Also, alles nur, weil ich keine Jungfrau war, hm? Aus diesem Grund verachtet er nicht nur meinen Körper, sondern er hält sich auch noch eine Geliebte, nur um sich an mir zu rächen? Und jetzt, da ich von seiner Untreue weiß, hat er beschlossen, mich das zur Demütigung mit eigenen Augen sehen zu lassen, nur damit ich auch an seiner Demütigung teilhaben kann?
Als ich zu dieser Schlussfolgerung kam, war ich völlig am Boden zerstört. Mein Verstand wurde leer und die beiden Gestalten vor mir verschwammen.
Wie sehr hasst und verabscheut er mich, dass er so weit geht?