Kapitel 320 Die Gefahr
Sofias Kummer überwältigte sie, Tränen strömten ihr in einem nicht enden wollenden Strom über die Wangen. Verzweifelt versuchte sie, sie wegzuwischen, doch sie flossen weiter und verrieten ihre Gefühle. Jeder Schluchzer, der ihren Lippen entkam, spiegelte ihren inneren Aufruhr wider.
„Warum habe ich mich schlecht gefühlt?“, fragte sie sich zwischen gebrochenen Schluchzern, ihre Stimme war kaum hörbar. Sie wusste, Leonardos Taten hätten sie nicht berühren sollen, doch der Schmerz nagte an ihrem Herzen. Ihr Verstand kämpfte mit widersprüchlichen Gefühlen, unfähig, den Schmerz und die Verwirrung zu verarbeiten, die sie empfand. In Gedanken ärgerte sie sich darüber, dass sie geglaubt hatte, jemand wie Leonardo könnte sich jemals für sie interessieren.
Während ihr die Tränen übers Gesicht liefen, verstärkten sich Sofias Selbstzweifel. Sie konnte nicht anders, als sich mit der Frau zu vergleichen, die Leonardo geküsst hatte. Das Bild einer umwerfenden, perfekt gekleideten Frau verhöhnte sie und unterstrich ihre eigenen vermeintlichen Unzulänglichkeiten. Sie fühlte sich unsichtbar, überschattet von der Ausstrahlung einer Person, die Perfektion zu verkörpern schien.