Kapitel 508
Evas Blick wanderte zu ihm und erblickte sein zerzaustes Aussehen. Der sonst so gelassene, makellose Mann, den sie kannte, war verschwunden und durch einen rohen und gebrochenen Mann ersetzt worden. Sein Anzug war zerknittert, sein Haar wild und ungepflegt, sein Gesicht trug den gequälten Ausdruck schlafloser Nächte und endloser Sorgen. Sie hatte ihn noch nie so unbewacht und so vollkommen verletzlich gesehen.
Langsam rutschte sie im Bett hin und her, und ein leichtes Unbehagen beschlich sie, als sie an Damien vorbei zu den anderen blickte. Nathalia, ihre sonst so lebhafte Freundin, wirkte von ihren Gefühlen erdrückt. Edwin stand abseits und beobachtete die Szene mit einem Anflug von Distanz, während sein Blick zwischen ihr und seinem Bruder hin und her huschte, als wollte er dessen Reaktion abschätzen.
„G-guten Morgen.“ Evas Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und erinnerte sie alle daran, dass sie wirklich wach war.