Kapitel 6 Was glaubst du, wer du bist?
Jareds Augen weiteten sich wie Teller. Um noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, lehnte sich Jared gegen Dixon, der hinter ihm stand. Er täuschte eine verängstigte Stimme vor und legte eine Hand vor den Mund. „Oh mein Gott … Doktor … Ist Tomboy … Wird sie verrückt?“
Wer hätte gedacht, dass es auch Nachteile hat, ein vielseitiger, brillanter Schüler zu sein? Dixon konnte das immer noch nicht begreifen. Oft scherzte Jared mit Dixon und nannte ihn „Doktor“. Dieses Mal jedoch war Dixons Besorgnis über Jareds Aussage verflogen, da Dixon auch zustimmte, dass Debbie sich heute ziemlich seltsam verhielt.
Kasie hingegen war angesichts der Situation völlig ruhig und gelassen. Sie trat Jared auf den Fuß, beäugte ihn und schimpfte: „Hey, Debbie ist noch ein Mädchen. Mädchen sollen verwöhnt werden und es ist normal, dass wir uns verwöhnt benehmen, also gewöhn dich dran.“ Kasie richtete ihren Blick auf alle im Raum und fuhr fort: „Außerdem fährt Tomboy mit einem Millionen-Dollar-Auto zu den Orten. Ich würde sagen, dass ein Abendessen im fünften Stock des Alioth-Gebäudes für sie etwas Normales ist, warum also habt ihr so überraschte Gesichtsausdrücke?“
Erst dann wurde Jared klar, dass Kasie einen überzeugenden Punkt gemacht hatte. Jared stand auf, strich seine Kleidung glatt und begann: „Klar, sie kann sich das Lokal vielleicht leisten, aber im fünften Stock des Alioth-Gebäudes ist eine Reservierung erforderlich. Wir können da nicht einfach reinplatzen! Außerdem ist es schon Mittagszeit! Selbst wenn wir rein dürften, wäre bestimmt kein Tisch mehr für uns frei.“
Jared hatte nie die Absicht, Debbie herabzusetzen, er hat lediglich die Wahrheit ans Licht gebracht.