Kapitel 318
Anmut
Ich dachte wirklich, ich wäre motiviert, aber sobald Charles mich mit den Büchern allein ließ, überkam mich wieder dieses tiefe Gefühl des Widerstands. Ich zog das aufgeschlagene Buch zu mir heran. Es war ein riesiges, dickes Ding. Es gab keine Diagramme, keine Tabellen, nur Seiten über Seiten voller Wörter. Mein Kopf begann zu schmerzen und ich rieb mir die Augen. Das war lächerlich. Ich war dreißig Jahre alt und hier war ich, benahm mich wie in der Highschool und hasste meine Englisch-Hausaufgaben wieder einmal. Ich schmollte, während ich Eason und George zuhörte, die zurückkamen. Eason lachte, seine Stimme schallte durch den Flur. Er klang glücklicher, als ich ihn, glaube ich, jemals gehört hatte. Er kam den Flur herunter. „Immer noch dabei?“, fragte Eason. Ich winkte ab. „Ich werde es fertig bekommen.“
„Ich weiß“, sagte Eason. „ Willst du was aus der Küche?“ Ich schüttelte den Kopf. „Geh dich ausruhen“, summte Eason. „Das werde ich … Warum machst du nicht eine Kritzelpause?“ Bei dem Gedanken zuckten meine Lippen. Meine Gedanken wanderten unwillkürlich zurück in eine Zeit, als mir die Vorstellung einer Kritzelpause wie das Einzige vorkam, was mich durch den Tag brachte. Als ich meine Probleme für ein paar Minuten Ruhe beiseite legen konnte. Wann hatte ich das letzte Mal eine Kritzelpause gemacht? Irgendwann im College?