Kapitel 95
Mein klingelndes Telefon riss mich aus der Traumwelt. In diesen Tagen schlief ich die ganze Nacht und manchmal bis in den Nachmittag hinein wie ein Murmeltier. Meistens wachte ich auf, weil Laura mich wachrüttelte, damit ich frühstücken konnte. Nach meinem Appetitverlust und meinem Feuerstunt war Schlaf ein willkommenes Symptom.
„Hallo?“ Meine Stimme klang belegt und müde, während ich das Telefon verkehrt herum umklammerte.
„Sihana“, hauchte eine Stimme am anderen Ende der Leitung. Das genügte, um mir den letzten Rest Schlaf aus den Augen zu spülen. „Wie geht es dir?“ Zu meiner Verblüffung zitterte die Stimme.
„Was willst du von mir?“, knurrte ich in den Hörer und drehte das Telefon in die richtige Richtung. „Warum rufst du mich an?“, fragte ich, und ich war gereizt.
Egal wie viel Zeit vergangen war, die Wirkung dieser Stimme war dieselbe. Wut, Hass und Ärger überkamen mich gleichzeitig.