Kapitel 34 So groß muss man sein, um mitzufahren
Layla kniff die Augen zusammen und blickte in die Ferne. Die Glasschiebetür zum Balkon war verschlossen, sodass sie nicht hinausgehen und über das Gelände schauen konnte, aber in ziemlich weiter Entfernung konnte sie durch die Bäume ein Gebäude erkennen. Dichte Bäume umgaben es; sie fragte sich, was für eine Art Mensch dort leben würde, wenn scheinbar Wölfe frei herumstreunten.
Sie hatte seit der ersten Nacht keines mehr gehört oder gesehen, aber das hieß nicht, dass sie nicht mehr da waren. Vielleicht kamen sie nur nachts heraus.
Wie letzte Nacht.
Sie schauderte, als sie sich an die kalten roten Augen erinnerte, die im Sturm verschwunden waren. Das hatte sie sich nur eingebildet. Es war nicht das erste Mal, dass sie sich vorgestellt hatte, einen Wolf zu sehen. Ihre Fantasie war schon immer wild gewesen. Als Kind hatte sie geglaubt, sogar hinter ihrem Haus regelmäßig Wölfe gesehen zu haben, bevor die Bank es gepfändet hatte. Und ein paar Mal auch hinter dem Wohnwagen. Es war oft ein Zeichen dafür, dass sie gestresst war; im Moment hatte sie genug, worüber sie sich Sorgen machen musste.
Außerdem war das, was da über sie geflogen war, zu groß gewesen, um ein Wolf zu sein.