Kapitel 224
Bella antwortete zuerst und zuckte mit den Schultern: „Derzeit gibt es neben der absoluten Macht von Tavon als Pate noch Dylan und dann Axel.“
Mein Blick war bereits auf sie gerichtet und meine Stirn verzog sich zu einem tiefen V, als ich mich fragte, wer Axel war. Sie drehte sich zu mir um und erklärte: „Axel ist Tavons leiblicher und einziger Sohn. Axel, wie Sie sich vielleicht schon denken, war schon immer mit Tavons Sohn Axel zerstritten. Sie wollen beide der nächste Pate sein.“
Scarlet nickte, beeindruckt von Bellas Antwort. „Du solltest wissen, dass der Konflikt auf eine sehr ernste Ebene eskaliert ist. So ernst, dass sie sich gegenseitig umbringen wollen.“
Ich schüttelte langsam den Kopf und mein Mund formte ein O, als ich endlich begriff, warum Dylan es für das Beste gehalten hatte, mich neben Tavon zu setzen. Er wollte, dass ich beobachtete und herausfand, wen Tavon als nächsten Patenonkel favorisierte. Dylan hatte gesagt, dass er Pate werden wollte, also machte es jetzt mehr Sinn. Es ging nicht mehr nur um Geld, es ging um Macht. Macht, die Kontrolle über alles und jeden zu haben.
Und jetzt wollte diese junge Frau diesen Machtkampf manipulieren, um Dylans Sturz herbeizuführen. Die Abgründe der Gerissenheit und Skrupellosigkeit in der Mafiawelt beeindruckten und beunruhigten mich zugleich. Wo war die Grenze zwischen gerechtfertigter Rache und gewissenloser Grausamkeit? Ich hatte das Gefühl, mit jedem Augenblick in trübe ethische Gewässer zu waten.