Kapitel 219
Ich hatte keine Ahnung, dass ich das Ziel war, bis sie angriffen. Es geschah eines Nachts, als ich von einem kleinen Lebensmittelladen nach Hause ging, mit Tüten voller Lebensmittel an meinen Armen. In der einen Minute war ich allein auf der schwach beleuchteten Straße, in der nächsten war ich von einer Bande großer, bedrohlicher Männer umzingelt. Bevor ich auch nur daran denken konnte, zu schreien oder zu fliehen, fielen sie über mich her.
Ich dachte, das wäre alles, bis sie mich bewusstlos schlugen, einwickelten und mich in meinem bewusstlosen Zustand an einen Ort brachten, der niemand weiß, wohin. Als ich endlich zu mir kam, befand ich mich in einem kalten, feuchten Raum, an dessen Decke nur eine einzige nackte Glühbirne hing. Mein Herz hämmerte in meinen Ohren, während ich versuchte, meine Umgebung zu verstehen. Dann hörte ich, wie die Tür quietschend aufging und eine riesige, bedrohlich wirkende Gestalt den Raum betrat. „Sieh mal, wer endlich wach ist“, dröhnte eine tiefe Stimme, als die Gestalt auf mich zukam. „Willkommen in deinem neuen Zuhause, meine Liebe.“
Meine Augen weiteten sich vor Schreck, als die Gestalt ins Licht trat und sich als riesiger, schwer vernarbter Mann mit toten, seelenlosen Augen entpuppte. Tavon, der gefürchtetste Gangsterboss in ganz Italien. Ich erkannte sein Gesicht aus den Nachrichten – er war für unvorstellbare Gräueltaten verantwortlich und beherrschte die Unterwelt durch eine Herrschaft der Folter, Erpressung und des Mordes.
„B…bitte, ich habe nichts.“
Ich wimmerte und versuchte, von ihm wegzukrabbeln. „L-lass mich einfach los.“