Kapitel 2: Direkt nach ihrem Blind Date schwanger? (Zweiter Teil)

Bilder ihres Stöhnens unter ihm blitzten in seinem Kopf auf, und eine immense, wenn auch unerklärliche Verärgerung stieg in seinem Herzen auf.

Am nächsten Morgen, neun Uhr, im Westside Cafe ...

Dies war nicht Chelseys erstes Blind Date, aber es war das erste Mal, dass sie eines ernst nahm.

Der Kandidat vor ihr war 36 Jahre alt und sah recht anständig aus. Er war gerade aus Übersee zurückgekehrt und arbeitete jetzt als leitender Ingenieur in einem Elektronikunternehmen.

Er war, wahrscheinlich aufgrund seines Berufs, der ruhige und zurückhaltende Typ.

Während des gesamten Dates übernahm Chelsey die Führung im Gespräch.

Sie sprach über die Mitgift, ihr zukünftiges Haus, ein Familienauto – alles, was ihre Mutter Sylvia Ellis im Voraus festgelegt hatte. Und er stimmte allen ihren Bedingungen zu.

Irgendwann wurde Chelsey klar, dass sie keinen Grund hatte, es nicht zu versuchen. Außer vielleicht der Tatsache, dass sich ihr Herz gleichzeitig leer und schwer anfühlte.

Chelsey erinnerte sich daran, wie ihre Mutter, als sie vorhin von zu Hause weggegangen war, die sanfte und fürsorgliche Mutter gespielt hatte. Sie hatte sogar Chelseys Bruder aus der fünften Klasse weggeschickt, aber nicht ohne Chelsey alle möglichen Ratschläge zu geben, worauf sie bei einem Blind Date achten sollte. Sylvia hatte auch darauf geachtet, immer wieder zu betonen, wie großartig die Ehe sei.

Vor allem hatte Sylvia Chelsey daran erinnert, eine höhere Mitgift zu verlangen, damit sich ihr Bruder in Zukunft keine Sorgen um seine Studiengebühren machen musste und Sylvia selbst ein glückliches und angenehmes Leben führen konnte.

Chelsey lächelte bei diesem Gedanken ironisch. Sylvia schien vergessen zu haben, dass sie selbst insgesamt sechsmal verheiratet gewesen war und jedes Mal versagt hatte.

Sylvia tauchte vor zwei Jahren aus dem Nichts auf, mit einem zehnjährigen Jungen im Schlepptau, und jammerte vor dem alten Haus ihrer Mutter. Sie verlangte geradezu, dass Chelsey, die Tochter, die sie zehn Jahre lang im Stich gelassen hatte, sie und ihren kleinen Sohn unterstützte.

Manchmal fragte sich Chelsey, ob sie ihre Mutter einfach verleugnen und behaupten konnte, sie wüsste nicht, wer Sylvia war.

Leider war es ihr in der Realität nicht möglich, über die Wenns des Lebens zu träumen. Dazu gehörten auch ihre Fantasien, jemals dem Goldjungen der Familie Martin ebenbürtig zu sein, der mit einem silbernen Löffel im Mund aufgewachsen war.

Chelsey wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der Stuhl über den Boden kratzte, als Tim Hussain plötzlich aufsprang. Er hatte einen ziemlich ehrfürchtigen Gesichtsausdruck, als er jemanden hinter ihr ansprach. „Mr. Martin. Was für ein Zufall.“

Dann traf sie der vertraute Geruch von Sandelholz und Chelsey verkrampfte sich in ihrem Stuhl. Sie blickte in ein Paar dunkler, kalter Augen. Ihr Herz schlug ihr fast bis zum Hals.

Was machte Jason hier?

Er hatte seinen Kaffee nie aus Cafés geholt; er trank nur den Kaffee, den sie machten.

„Richtig“, sagte Jason abweisend. Er wandte den Blick von Chelsey ab, nickte Tim einmal zu und ging dann zur Theke.

Seine Reaktion ließ darauf schließen, dass er keine Ahnung hatte, wer Tim war, aber dieser hüpfte geradezu vor Aufregung.

Tim plapperte weiter über eine Arbeit, die Jason veröffentlicht hatte, als dieser noch im Ausland studierte. Seine Bewunderung für den Mann war deutlich und leidenschaftlich, und Chelsey war beschämt. Sie riskierte einen Blick in Jasons Richtung und hoffte, dass er außer Hörweite war.

Er war nicht da, aber zum Glück telefonierte er gerade. „Ja“, sagte er mit ungewöhnlich sanfter Stimme. „Solange es dir gefällt. Wir sehen uns später.“

Er nahm eine Tasse Kokosmilchtee und ging. Kokosmilchtee war ein Getränk, das besonders bei Mädchen beliebt war. Chelsey hätte viel Geld darauf gewettet, dass er ihn für seine Verlobte gekauft hatte.

Sie spürte einen Stich in ihrem Herzen und konnte den restlichen Worten von Tim keine Aufmerksamkeit mehr schenken.

Als sich ihr Blind Date dem Ende näherte, war Chelsey überrascht, als Tim seine Zufriedenheit mit ihrem kleinen Treffen zum Ausdruck brachte. Und so stimmten sie beide zu, es zu versuchen.

Er hatte sie kaum gefragt, wann sie sich das nächste Mal treffen wollte, als er einen Anruf von seiner Firma bekam. Es war etwas Dringendes dazwischengekommen und er wurde gebraucht . Tim entschuldigte sich wiederholt, dann verabredeten sie sich schnell wieder und er war weg.

Auch Chelsey machte sich auf den Weg, verließ das Café und hielt ein Taxi an. Sie war sich nicht sicher, ob es daran lag, dass sie nicht gefrühstückt hatte oder ob sie einfach zu viel Kaffee getrunken hatte, aber ihr Magen begann zu rumoren, sobald sie in das Fahrzeug stieg. Sie versuchte, die Übelkeit zu unterdrücken, verlor aber schließlich den Kampf.

„Sir, könnten Sie bitte rechts ranfahren …“

Sie hatte ihren Satz noch nicht einmal beendet, als sie heftig würgte. Glücklicherweise konnte sie sich einen Müllsack schnappen und darin kotzen, anstatt das ganze Auto vollzukotzen.

Der Fahrer hielt am Straßenrand und reichte ihr eine Packung eingelegte Pflaumen. „Das ist Morgenübelkeit. Meine Frau hatte auch ziemlich starke Übelkeit. Etwas Saures würde sie in Schach halten, aber das erste Trimester wird so bleiben. Wenn Sie das hinter sich haben, können Sie wieder normal essen und schlafen wie vorher.“

Chelsey war fassungslos über das, was sie hörte, während sie hektisch ihren Menstruationszyklus berechnete. Zu ihrem Entsetzen war er bereits um eine Woche verspätet.

Nein, das konnte nicht sein. Sie hatte immer die Pille genommen –

Sie erstarrte auf ihrem Sitz.

Vor drei Wochen war Jason die ganze Nacht auf einer gesellschaftlichen Veranstaltung. Auf dem Heimweg hatten sie zweimal ungeschützten Sex im Auto.

Chelsey hatte vorgehabt, die Pillen am nächsten Morgen zu kaufen, wurde aber durch einen Anruf davon abgebracht, dass Sylvia wegen Glücksspiels festgenommen wurde. Chelsey war so wütend, dass sie die Pillen völlig vergaß, und als sie daran dachte, sie einzunehmen, war die Frist bereits abgelaufen.

Ihre Hand wanderte hinunter zu ihrem Bauch.

Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass sie direkt nach ihrem Blind Date herausfand, dass sie schwanger war?