Kapitel 14 Wiedersehen mit Jared
Es war schon ziemlich spät, als sie das Café verließen. Rose bot an, Michelle nach Hause zu fahren, aber Michelle lehnte ab. Sie brauchte etwas Zeit zum Nachdenken und wollte deshalb alleine nach Hause gehen. In den letzten Jahren hatte sie immer versucht, so beschäftigt wie möglich zu sein, um nicht an Jared denken zu müssen. Trotzdem schmerzte es ihr immer noch im Herzen, Nachrichten über ihn zu hören. Es war noch schmerzhafter als damals, als sie seinen Anruf erhielt.
Sie schloss die Augen und atmete tief durch, um sich zu beruhigen und den Schmerz in ihrem Herzen zu lindern. Obwohl sie die Augen schloss, konnte sie das Bild der bezaubernden Frau, die sie in den Nachrichten neben ihm stehen sah, nicht aus ihrem Kopf verbannen. Sie … Sie passten perfekt zusammen.
Ehe sie es wusste, stand sie bereits vor einem weißen Haus. Sie blickte auf und stellte fest, dass sie tatsächlich vor dem Haus der Greenwoods stand. Einst war dieses Haus der Ort, an dem ihr einziges Glück existierte. Jetzt jedoch war es für sie nichts weiter als ein leeres Gebäude.
Als sie ihren Blick wandte, erregte etwas im schwachen gelben Licht der Straßenlaterne ihre Aufmerksamkeit. Die Phönixbäume rund um die Straße schwankten im Mondlicht. Aus ihrem Schatten kam im gelben Licht ein Mann in Schwarz auf sie zu. Michelle kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. In dem Moment, als sie erkannte, wer der Mann war, war sie augenblicklich sprachlos.
„Jared …“, murmelte sie benommen. Aber wie konnte er nur hier sein? Vielleicht sah sie nur Gespenster. Bei diesem Gedanken schüttelte sie schnell den Kopf, um ihre Gedanken zu klären.