Kapitel 98
„ Männer wie Marcus verbergen immer etwas, immer“, sagte Kade, und seine Stimme klang nicht grausam und herablassend, sondern sachlich. „Sie haben Berge von Leichen im Keller. Sie lassen dich vielleicht ein paar sehen, aber sie werden nie alles preisgeben.“
Abgesehen von der gedämpften Heavy-Metal-Musik, die aus Avas Kopfhörern dröhnte, war es im Inneren der Limousine still. Das Schnurren des Motors, als wir über die Autobahn rollten, war das Einzige, was man hörte.
Die Emotionen, die in diesem kleinen, engen Raum aufkamen, begannen mir Kopfschmerzen zu bereiten.
Nur Ava schien völlig entspannt, so glücklich, dass sie wie ein Tylenol für meinen schmerzenden Kopf war. Ihre jugendliche Unwissenheit und ihre Aufregung vor Gefahren taten gut, wie eine Atempause von der Last der Gefühle aller anderen.
Tori und Zayne waren sich einander so bewusst, dass jede Bewegung, jedes Ausatmen oder jedes Geräusch des einen eine Reaktion des anderen auslöste.