Kapitel 10
Nicole war überrascht; sie hatte nicht erwartet, dass Joseph sie kannte. Sie konnte nicht anders, als den Mann noch einmal anzusehen. Er sah nicht schlecht aus und in Wirklichkeit sah er sogar noch besser aus als auf Fotos. Mit seinen schneidigen Augenbrauen, der Stupsnase und den bezaubernden Augen sah er aus wie ein hübscher Junge. „Du kennst mich?“, fragte sie neugierig. Queenie würde ihm auf keinen Fall erzählen, was vor fünf Jahren passiert war.
In Josephs Augen flackerte Sarkasmus. „Warum sollte ich die junge Lady Nicole aus der Anderson-Familie nicht kennen?“
Nicole hörte den sarkastischen Unterton in Josephs Stimme, aber sie konnte sich nicht erinnern, ob sie ihn jemals beleidigt hatte. Doch bevor sie etwas sagen konnte, hörte sie den Mann fortfahren: „Ich habe gehört, dass Sie meinen Vater heiraten werden. Also, was ist so schlimm daran, ein Kind mitzubringen? Wollen Sie mir gleich einen jüngeren Bruder besorgen?“
Ein Hauch von Verachtung flackerte über Josephs Augen. „Ich habe von Queenie gehört, dass diese Frau des Geldes wegen die zweite Frau meines Vaters sein will. Ich hasse solche eitlen Frauen mehr als alles andere!“
Als Nicole seine Worte hörte, wurde ihr endlich klar, warum Joseph ihr gegenüber so feindselig war. Sie wollte jedoch solch haltloses Zeug nicht zur Kenntnis nehmen. „Ich glaube, Sie irren sich. Ich habe nie daran gedacht, in die Mann-Familie einzuheiraten.“ Das Lächeln auf ihrem Gesicht verschwand. Sie sagte: „Ich bin heute hier, um mit Ihnen über die Zusammenarbeit zu sprechen.“