Kapitel 5 Wirklich, ein Hurensohn
Brynns Augen weiteten sich und sie hätte vor Aufregung beinahe geschrien. „Wow, es ist, als hätten meine Gebete den Himmel erreicht. Ich sage schon seit Ewigkeiten, dass er nicht der Richtige für dich ist. Du verdienst jemanden, der viel besser ist.“
Alicia blickte nach unten, ihr Gesichtsausdruck verblasste. „Ein Teil davon geht auf meine Kappe. Ich hätte damals nicht darauf drängen sollen.“
„Michelle hätte dich fast umgebracht. Sie wäre immer noch wegen versuchten Mordes im Gefängnis, wenn du sie nicht aus der Verantwortung entlassen hättest. Und Erick, wenn er dich nicht heiraten wollte, hätte er es einfach sagen sollen. Aber nein, er hat sofort zugestimmt. Er hat drei Jahre deines Lebens mit seinem Unsinn verschwendet. Der Typ ist wirklich ein Hurensohn!“
Brynn biss vor Wut die Zähne zusammen und konnte sich nicht zurückhalten.
Alicia versuchte sie schnell zu beruhigen. „Hey, wir sind hier, um Spaß zu haben, weißt du noch? Lass uns unsere Zeit nicht damit verschwenden, über ihn zu reden. Lass nicht zu, dass er uns den Tag verdirbt.“
„Richtig, er ist es einfach nicht wert.“ Brynn wurde wieder munter. „Da draußen gibt es eine ganze Welt voller Typen. Warum sich auf Erick konzentrieren? Hier, lass mich dir ein paar andere Optionen zeigen.“
Sie nahm Alicias Hand und sie gingen in ein privates Zimmer im oberen Stockwerk.
Als Alicia die Tür öffnete und hineinschaute, war sie verblüfft.
In dem geräumigen Raum standen mehrere große, elegant gekleidete junge Männer.
Ihre Gesichter strahlten jugendliche Energie aus.
Brynn führte sie hinein und sagte: „Worauf wartest du? Der Erste, der meiner Freundin etwas zu trinken bringt, bekommt ein großes Trinkgeld.“
Im nächsten Moment hatte Alicia das Gefühl, dass sich alle auf sie konzentrierten.
Da saß sie nun auf der Couch, umgeben von jungen, glücklichen Gesichtern. Als sie ihre Hand hob, wurden ihr bereits zahlreiche Getränke gereicht.
Das sanfte, gelbe Licht des Zimmers ließ sie erstrahlen und vermischte sich mit dem zarten Duft der Gänseblümchen.
Alicia kniff die Augen zusammen und dachte, sie sollte es wirklich genießen. Schließlich hatten Erick und Michelle da draußen wahrscheinlich noch mehr Spaß.
Sie entspannte sich auf der Couch, ihre High Heels rutschten ein wenig von den Füßen, als sie den Blick in die erwartungsvollen Gesichter lenkte.
Dann fiel ihr Blick auf eine bestimmte Person.
Ein junger Typ mit markanten Gesichtszügen und etwas kühlem Blick erinnerte sie an Erick, als er jünger war.
Aber dieser Typ schien etwas sanfter, etwas naiver.
Nach ein paar Drinks intus begann Alicias Sicht zu verschwimmen und der Typ begann immer mehr wie Erick auszusehen.
Es war fast, als wäre Erick direkt aus ihrer Vergangenheit getreten.
Sie griff nach seiner Krawatte und zog ihn an sich. Jetzt konnte sie deutlich sehen. Er war das genaue Abbild des Mannes aus ihren Träumen.
Der Alkohol in ihrem Mund schmeckte jetzt bitter. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und sagte: „Lass uns tanzen.“
Der Typ konnte sein Glück kaum fassen, einer so tollen Frau begegnet zu sein.
Alicia zog ihn und sie machten sich auf den Weg zur Tanzfläche darunter.
An anderer Stelle, im Zentralkrankenhaus der Stadt, saß Erick neben Michelles Krankenhausbett.
Michelles Zustand war nicht der beste. Sie war im Regen bewusstlos geworden und lag jetzt im Krankenhaus. Zum Glück war es nichts Ernstes, nur ein leichter Fall von Anämie, der eine Infusion erforderte.
Sie lag da, eine zarte Gestalt in einem übergroßen Krankenhaushemd.
Der Ausschnitt des Kleides war etwas locker und verriet ungewollt einen Hauch von Charme.
Jedes Mal, wenn sie hustete, zitterte ihr Körper merklich.
Erick reichte ihr schnell eine Hand, um sie zu stützen. Seine Augen waren voller Sorge. „Wie fühlst du dich jetzt? Immer noch nicht okay?“
„Dich hier zu haben, macht es besser“, antwortete Michelle und griff nach Ericks Hand. Als sie seinen verunsicherten Gesichtsausdruck bemerkte, zog sie ihre Hand zurück. „Du solltest zu Alicia zurückgehen. Ich möchte sie nicht verärgern. Sie ist ziemlich besitzergreifend und sie hat mich nie gemocht. Ich möchte nicht der Grund sein, warum sie sauer auf dich ist.“