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Capitoli

  1. Kapitel 1 Ich will dich
  2. Kapitel 2 Zeigen Sie Mitleid mit ihr
  3. Kapitel 3 In keiner Position
  4. Kapitel 4 Verlasse ihn
  5. Kapitel 5 Wirklich, ein Hurensohn
  6. Kapitel 6 Sie würde es nicht wagen
  7. Kapitel 7 Verheiratete Frau
  8. Kapitel 8 Lasst uns diese Ehe beenden
  9. Kapitel 9 Mein Juwel
  10. Kapitel 10 Müde
  11. Kapitel 11 Eine andere Frau
  12. Kapitel 12 Das Leben geht ohne einander weiter
  13. Kapitel 13 Wohlhabende Dame
  14. Kapitel 14 Er kann nicht auftreten
  15. Kapitel 15 Kleines Mädchen
  16. Kapitel 16 Keine Erwartungen bedeuteten keine Enttäuschung
  17. Kapitel 17 Es war Schicksal
  18. Kapitel 18 Ihr Bedauern
  19. Kapitel 19 Schon mit ihm zusammen
  20. Kapitel 20 Affäre
  21. Kapitel 21 Jede Frau ist besser als sie
  22. Kapitel 22 Ich habe schon eins am Bein
  23. Kapitel 23 Könnten Sie jetzt ruhig sein?
  24. Kapitel 24 Schlag ihn
  25. Kapitel 25 Wer ist seine leibliche Tochter?
  26. Kapitel 26 Seine wiederholten Sätze
  27. Kapitel 27 So nutzlos
  28. Kapitel 28 Bin ich wirklich Ihre Tochter?
  29. Kapitel 29 Meine Frau
  30. Kapitel 30: Ist es das wert?

Kapitel 2 Zeigen Sie Mitleid mit ihr

Ericks plötzliche Verhaltensänderung heute ergab nun Sinn. Er hatte Alicia sogar berührt, was sie sowohl aufregend als auch verwirrend fand. Anfangs war sie von dieser neuen Entwicklung in ihrer Beziehung begeistert.

Doch schon bald hatte sie das Gefühl, dass sie für niemanden eine Show abzog.

„Du hast das aus Mitleid mit mir getan, richtig?“, fragte Alicia mit zitternder Stimme. Ihr Gesicht verlor jede Farbe. Ihre Hände, die ihre Kleidung fest umklammert hatten, ballten sich zu Fäusten.

Die Wärme, die sie zuvor bei dem intimen Moment gespürt hatte, verschwand rasch und ließ sie mit einem Gefühl der Kälte und Leere zurück.

Sie fragte sich, ob Erick nur mit ihr intim geworden war, um sie dazu zu bringen, Michelle bei sich einziehen zu lassen.

Für Alicia war das die ultimative Beleidigung.

Erick drückte seine Zigarette im Kristallaschenbecher aus und wirkte etwas ungeduldig. „Warum sträubst du dich? Michelle ist deine Schwester. Wie lange willst du ihr noch aus dem Weg gehen?“

„Sie ist zwar meine Schwester, aber sie hat mich fast umgebracht. Erwartest du von mir, dass ich sie jeden Tag sehe und mich daran erinnere, wie nahe ich dem Tod war?“

Alicias Stimme schwoll unkontrolliert an.

Sie war sich sicher, dass sie in diesem Moment schrecklich aussah. In der Vergangenheit hatte sie alles getan, um die perfekte Ehefrau für Erick zu sein, und sogar ihre Karriere aufgegeben, um für ihn zu sorgen, alles in der Hoffnung, seine Liebe zu gewinnen.

Alicia wusste, dass Erick ein stolzer Mann war. Zu einer Heirat mit ihr gezwungen zu werden, war für ihn wie ein ständiges Ärgernis.

Dennoch hatte sie gehofft, dass er mit der Zeit vielleicht Gefühle für sie entwickeln würde.

Jetzt wurde ihr klar, wie naiv sie gewesen war.

Er wusste nicht, dass sie vor drei Jahren bei einem von Michelle verursachten Autounfall beinahe ums Leben gekommen wäre, woraufhin sie drei Monate im Krankenhaus verbrachte und monatelang auf einen Rollstuhl angewiesen war. Er wusste nichts von den Albträumen, die sie seitdem jede Nacht heimsuchten und sie schreiend aufwachen ließen. Ebenso wenig wusste er, dass die Narbe an ihrem Bein bei Regen schmerzte.

Ihr Leben war Tag und Nacht von solchen Kämpfen erfüllt gewesen.

Für ihn war Michelle nur ein armes Mädchen, das wegen seiner eifersüchtigen Frau, die er als hysterisch und nachtragend ansah, sein Land verlassen musste.

Sie waren es, die sie bis zur Hysterie getrieben hatten.

Erick sah sie mit einem kalten, scharfen Blick an, der sich so sehr von der Wärme und Sanftheit unterschied, die er noch wenige Augenblicke zuvor gezeigt hatte. Doch dieses Mal blieb Alicia standhaft, ihre Lippen fest zusammengepresst, ihre Augen glühten vor Entschlossenheit.

Sie hatte jahrelang Rückzieher gemacht, aber sie hatte immer noch ihre Grenzen.

Sie konnte es nicht ertragen, dass Michelle ihr Haus betrat und sich direkt vor ihren Augen ihrem Mann näherte.

Sie konnte es einfach nicht.

„Ich glaube, Sie haben das völlig falsch verstanden.“ Erick erhob sich langsam, ging an ihr vorbei, zog seinen Bademantel aus und zog sich mit makelloser Anmut an.

Sein Profil war eindrucksvoll, als hätte es ein Künstler sorgfältig gestaltet, doch die kalte Leere in seinen Augen ließ ihn noch geheimnisvoller erscheinen. Seine Worte waren jedoch klar und direkt.

Ericks Worte waren fest und unnachgiebig. „Das ist mein Haus. Ich habe das letzte Wort. Es steht nicht zur Debatte. Es ist einfach so, wie es ist.“

Während er den letzten Knopf seines Hemdes mit Präzision zuknöpfte, drehte sich Erick zu Alicia um.

Es war, als wären all die hitzigen Momente von vorhin nur ein Produkt von Alicias Einbildung.

Alicia spürte ein erdrückendes Gefühl in ihrer Kehle, als ob unsichtbare Hände sie fest zudrückten und ihr das Atmen erschwerten. Sie beobachtete, wie Erick Schritt für Schritt näher kam, und ein Gefühl unerklärlicher Angst überkam sie.

Ohne es zu merken, trat sie einen Schritt zurück, bis Erick seine Hand ausstreckte und ihr Kinn festhielt.

Ihre Blicke trafen sich und Alicias Herz begann zu rasen.

Dann löste aus heiterem Himmel ein lauter Tumult die Spannung. Ihr Zimmermädchen platzte herein und verkündete: „Mr. Ellis, Miss Singh ist unten!“

Miss Singh? War das Michelle?

Alicia war plötzlich angespannt. Sie bemerkte, dass Erick prompt reagierte und zum Fenster eilte, um nach draußen zu schauen.

Neugierig gesellte sie sich zu ihm, und in diesem Moment erblickte sie die Szene unter sich.

Es war ein stürmisches Durcheinander, Blitze zuckten durch den Himmel, Donner grollte, dunkle Wolken hingen tief und es regnete heftig. Bäume bogen sich im Wind und dort, direkt am Eingang ihrer Villa, stand Michelle. Sie war durchnässt, ihr Haar klebte an ihrem Gesicht, aber sie stand fest.

Sie sah sowohl erbärmlich als auch ansprechend aus.

Alicia warf Erick einen Blick zu, der direkt neben ihr stand. Seine Augen waren vor Schock weit aufgerissen. Er drehte sich abrupt um und war bereit, sofort die Treppe hinunterzurennen.

Trotz der anhaltenden Wärme in ihrem Körper spürte Alicia einen kalten Schauer.

Sie sprach durch zusammengebissene Zähne, ihre Stimme war fest, aber bestimmt. „Wenn du heute durch diese Tür gehst, ist es aus zwischen uns.“

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