Kapitel 64
Als Eva das Hotel durch den Hauptausgang verließ, bemerkte sie, dass es draußen schon spät war. Sie ging zur Straßenseite und winkte einem Taxi zu. Nachdem sie auf dem Rücksitz Platz genommen hatte, teilte sie dem Fahrer ihr Ziel mit. Eva blickte aus dem Autofenster und beobachtete die Menschen auf den Straßen und das flackernde Licht in verschiedenen Farben um die Straßenlaternen und die verschiedenen Gebäude, als sie vorbeifuhren. Einige der Menschen, die sie erblickte, gingen allein, andere mit ihren Kindern und wieder andere lagen in den Armen ihrer Liebhaber. Es war ein so schöner Anblick, den Eva gerne gehabt hätte, aber nie bekommen hatte. Eva hatte sich immer eine vollständige Familie gewünscht, sie wünschte sich so sehr eine liebevolle Familie, die ihre Mutter nicht haben konnte. Doch für sie ging es schief, denn der Mann, von dem sie erwartet hatte, dass er ihr helfen würde, ihren Traum von einer schönen, liebevollen Familie zu verwirklichen, betrog sie ohne zu zögern.
Das Auto hielt an der roten Ampel, und Eva musterte die Menge lässig und mit größerer Klarheit. Als sie ihren Blick über die Menge schweifen ließ, sah sie nicht weit von sich entfernt ein wunderschönes Paar. Das Erste, was ihr auffiel, war das Mädchen, das ihr den Rücken zuwandte. Sie hatte das Gefühl, dass sie ihr bekannt vorkam, aber sie konnte sich nicht erinnern, wo sie war und wer es war.
Das Mädchen klammerte sich an den Kerl, als ob ihr ganzes Leben davon abhinge. Der Kerl wiederum starrte auf sie herab, streichelte ihr sanft übers Haar und fuhr ihr manchmal mit den Händen durchs Haar.