Kapitel 3 Du respektloses Kind!
Während Corinna entschlossen dastand und bereit war, sich allem zu stellen, was auf sie zukommen würde, merkte Brad, wie sein eigenes Selbstvertrauen für einen Moment ins Wanken geriet.
Seine Frau Monica ging zu ihm und sagte: „Brad, wie kannst du so hart zu Corinna sein? Auch wenn sie heimlich Medizin studiert hat, führt sie nur das Erbe ihrer Mutter fort. Denk daran, Rachael war bis zu diesem chirurgischen Fehler aufgrund ihrer Krankheit tatsächlich eine angesehene Ärztin.“
Als Brad dies erwähnte, schürte dies nur seine Wut.
Er hob die Hand und schlug Corinna erneut. „Wirst du die Wahrheit sagen?“
Bei einem weiteren Hieb wurde Corinnas Gesicht völlig blass.
Doch ihre Augen zeigten keine Anzeichen von Nachgeben. Sie sah Monica mit zunehmender Trotzigkeit an. „Wie können Sie es wagen, von meiner Mutter zu sprechen? Sie war eine der besten Medizinerinnen der Welt. Und Sie beide wissen ganz genau, was ihre Krankheit verursacht hat!“
Sie kannte nicht alle Einzelheiten, aber so viel war ihr bewusst.
Der Gesundheitszustand ihrer Mutter hatte sich verschlechtert, nachdem sie von Brads Affäre mit Monica erfahren hatte.
Wie konnten diese beiden es wagen, in ihrer Gegenwart über ihre Mutter zu sprechen?
Der Hass in Corinnas Augen jagte Brad einen Schauer über den Rücken, als er sich an den Tag erinnerte, als Rachael ihn mit Monica erwischt hatte.
Rachael zeigte keinerlei Anzeichen, dass sie den Verstand verlor. Sie sah sie nur ruhig und verächtlich an, als wären sie nichts weiter als Dreck unter ihren Schuhen.
Sie hatte auf sie herabgeschaut.
Diesen Ausdruck konnte Brad nie aus seinem Gedächtnis löschen.
Rachael war immer vornehm gewesen, immer die Überlegene. Neben ihr fühlte er sich immer kleiner.
Für alle anderen war er einfach nur Dr. Browns Ehemann.
Er hasste dieses Gefühl.
Auf diese Nacht war er am stolzesten gewesen, denn er hatte das Gefühl, Rachaels Stolz gebrochen zu haben.
Doch gleichzeitig war es auch seine größte Beschämung, denn Rachael hatte sie völlig abgewiesen und sie behandelt, als wären sie bloße Narren.
Corinnas spöttische Worte und ihr trotziger Blick erinnerten Brad an die Minderwertigkeitsgefühle, die er in Rachaels Gegenwart oft empfand.
Seine Frustration verwandelte sich rasch in Wut und er schlug mit unbändiger Gewalt auf Corinna ein.
„Wer hat dir beigebracht, so zu reden?“, schrie Brad mit wütender Stimme. Jeder Schlag seiner Peitsche schien darauf abzuzielen, ihr Leben zu beenden.
Obwohl ihr Körper zitterte, senkte Corinna ihren Kopf nicht. Stattdessen erwiderte sie sarkastisch: „Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. Es ist nur eine Frage der Zeit.“
„Du respektloses Kind!“ Geblendet von seiner Wut wurden Brads Schläge noch rücksichtsloser.
In der stillen Halle hallte das Geräusch der Peitsche, die auf Fleisch traf, laut wider.
Die Hudson-Geschwister sahen mit kühler Distanz zu, manche hatten sogar Vergnügen an Corinnas Leiden und hofften insgeheim, dass sie die Tortur vielleicht nicht überleben würde.
Brad war von der Tracht Prügel erschöpft und hatte den Überblick über die Schläge verloren, die er ausgeteilt hatte.
Corinna lag zusammengerollt auf dem kalten Boden, von Kopf bis Fuß blutüberströmt.
In diesem Moment trat Monica vor und mischte sich ein. „Was machst du da? Corinna ist noch ein Kind. Sie ist vielleicht unverblümt, aber ich bin sicher, dass sie heimlich Medizin studiert hat, um in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten.“
Um in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten.
Allein dieser Gedanke schürte die Bitterkeit in Brad.
Rachael war der Geist gewesen, der sein ganzes Leben lang verfolgte, und jetzt sah er ihr Erbe in der Tochter, die ihn ständig an seine eigenen Unzulänglichkeiten und Fehler erinnerte.
„Gut! Sie will eine richtige Ärztin werden! Dann brauchen wir hier keinen Arzt für sie. Lass sie sich selbst heilen!“, rief Brad mit sarkastischer Stimme.