Kapitel 90 Konsequenzen ihrer eigenen Handlungen
„Ah!!“ Sabrinas Schmerzensschrei hallte durch den Raum, als die Vase auf dem Tisch zerschellte. Seit sie Nicholas und Roseanne zusammen gesehen hatte, kämpfte sie darum, den Gefühlsausbruch in ihr zu unterdrücken. Normalerweise war sie ruhig und vernünftig, aber diese Situation brachte sie an den Rand des Wahnsinns.
Ein halbes Jahrzehnt lang hatte Sabrina still die Fackel der Hoffnung und Liebe für Nicholas hochgehalten. Sie hatte sich immer gewünscht, dass er ihre Zuneigung eines Tages erwidern würde. Doch er blieb seiner verstorbenen Frau treu und wies Sabrinas Avancen sanft zurück.
Trotzdem war sie zutiefst verletzt, als Nicholas plötzlich Gefühle für Roseanne entwickelte, und auch die Nachricht von ihren gemeinsamen Kindern war ein Schlag ins Herz. Sie konnte kaum verstehen, wie Nicholas so schnell seine Gefühle ändern konnte, vor allem angesichts seiner früheren Beteuerungen, er könne niemand anderen lieben als seine verstorbene Frau. Er hat sie belogen. Er hat sie zum Narren gehalten. Aber das war ihre Schuld.
Sabrina war von der Last ihrer Taten erdrückt und bereute, Nicholas jemals in dieses schicksalshafte Café in Italien mitgenommen zu haben. Hätte sie das nicht getan, wäre sein Weg dem von Roseanne vielleicht nie begegnet und ihre zum Scheitern verurteilte Liebesgeschichte hätte nie begonnen. Sie gab sich die Schuld an ihrem eigenen Leid, indem sie Nicholas unabsichtlich in die Arme eines anderen getrieben hatte. Die bittere Ironie war ihr nicht entgangen; Sie hatte nicht nur ihre Beziehung gefördert, sondern schien nun auch ihre gemeinsame Zukunft gefestigt zu haben. Sie wusste, dass die Hingabe der Familie Hart für ihre Kinder groß war und Nicholas sich gezwungen fühlen würde, Roseanne zu heiraten, um den Status ihrer Kinder zu legitimieren.
Die Erkenntnis ihrer Machtlosigkeit ließ Wellen der Frustration durch Sabrinas Adern strömen. Wie konnte jemand so viel Pech haben? Ach! Sie verspürte den Wunsch zu schreien und sich die Haare auszureißen, um die überwältigende Verzweiflung zu überwinden. Sabrina fand sich in einem Wirbelsturm aus Bedauern und Verzweiflung gefangen, aus dem sie nicht entkommen konnte.