Kap. 96: Tränen
(Alex‘ Sicht)
Ich saß da, hielt sie in meinen Armen und hörte, wie ihr Herzschlag langsam schwächer wurde. Max heulte in meinem Kopf, alle möglichen Emotionen durchströmten ihn, aber ich fühlte mich nur taub. Wie? Wie konnte das passieren? Warum mussten wir das alles durchmachen, nur um sie beide zu verlieren?
Ich spürte, wie mein Vater versuchte, sie mir wegzunehmen, und ich knurrte so laut, dass die Wände bebten. Er sprach mit mir, aber ich hörte nichts als Rauschen. Ich lauschte einfach weiter darauf, dass ihr Herzschlag wieder meine Ohren erfüllte. Aber alles, was ich hörte, war Stille. Stille, die mich verschlang und mich mit ihr in den Abgrund zog. Und ich ließ es gerne zu. Ohne sie wollte ich sowieso nicht leben.