Kapitel 145

Enzo

Mehrere Tage vergingen, nachdem mein Vater mich auf dem Eishockeyfeld gefunden hatte, und ich sah oder hörte nichts von Nina. Ich wollte das auch nicht unbedingt. In Gedanken war sie wahrscheinlich mit Ronan zusammen. Ich wusste, dass ich nicht negativ darüber denken sollte und dass wir die ganze Zeit nur Freunde sein sollten, aber wie hätte ich das nicht tun sollen? Selbst mit dem Versprechen, dass die Braut der arrangierten Ehe meine Schicksalsgefährtin sein würde, konnte ich nicht aufhören, an Nina zu denken. Ich konnte nicht schlafen, ohne mir ihren kleinen Körper in meinen Armen zusammengerollt vorzustellen. Ich konnte meine Augen nicht schließen, ohne mich daran zu erinnern, wie schön sie an dem Tag aussah, als ich meinem Team von Werwölfen erzählte, und doch war ich so wütend und verletzt über ihre Weigerung, ihre wahren Gefühle für mich zuzugeben, dass ich sie gleichzeitig nicht sehen wollte.

Vielleicht hat das Erfahren von der arrangierten Ehe sie von mir weggetrieben, aber es linderte den Schmerz nicht, dass sie sich für Ronan und nicht für mich entschieden hatte. Und im Lauf der Tage kamen die Erinnerungen an ihr Date mit Ronan zum Jahrmarkt, daran, wie sie Justins Bitten erhört hatte, wieder mit ihm zusammenzukommen, daran, wie sie Ronans Leben gerettet hatte, obwohl er kurz zuvor versucht hatte, mich umzubringen … All das machte mir klar, dass ich von Anfang an keine echte Chance bei ihr hatte.

Eines Abends saß ich auf meiner Couch und ertränkte meinen Kummer in einem schlechten Gruselfilm und einer Käsepizza, als ich plötzlich durch das laute und abrupte Geräusch von jemandem alarmiert wurde, der unaufhörlich an meine Tür hämmerte. Leise fluchend hielt ich meinen Film an, stand auf und spähte durch den Spion. Auf der anderen Seite stand niemand anderes als Luke. Sein Gesicht war gegen das Guckloch gedrückt, als ob er versuchte, durch das falsche Ende zu sehen, dann zog er sich zurück und begann noch stärker zu klopfen.

Hatte Nina ihn geschickt, um mit mir zu reden?