Kapitel 48
Mit einem schweren Gefühl des Verrats im Herzen platzte es aus mir heraus: „Gibst du mir jetzt wirklich die Schuld?“ Ich legte den Kopf in den Nacken, in einem vergeblichen Versuch, die Tränen zurückzuhalten. Ein bitteres Lachen entkam meinen Lippen, während ich schluchzte. „Ich wollte dich nur überraschen, aber ich habe dich beim Fremdgehen erwischt!“
Joel grinste höhnisch und der Ton schnitt durch mein ohnehin schon gebrochenes Herz. „Fremdgehen?“, spottete er. „Wir haben unsere Beziehung nie definiert. Es gab keine Bezeichnungen, keine Verpflichtungen. Wir sind nicht Freund und Freundin. Wie kannst du mich des Fremdgehens beschuldigen, wenn wir nie exklusiv waren?“
Ich verschränkte die Hände vor der Brust und flehte ihn an: „Was bin ich dann für dich, Joel? Wenn nicht deine Freundin, was dann?“
Mein Herz zerbrach in tausend Stücke, als Joel, der Mann, den ich zu lieben glaubte und von dem ich hoffte, dass er sich auch Hals über Kopf in mich verlieben könnte, mir ins Gesicht sagte: „Wir sind nur Freunde mit gewissen Vorzügen, Grace“, erklärte er kalt. „Wir sind einfach Fickfreunde. Eine Hand wäscht die andere. Das war es nie.“
Es fühlte sich an, als würde mir die Luft aus den Lungen geprellt, und ich wich instinktiv zurück und trat einen Schritt zurück. „Fickfreunde?“, wiederholte ich mit hohler Stimme vor Unglauben. Ich hasste das Zittern in meiner Stimme, den unaufhörlichen Strom von Tränen, der von meinem Schmerz zeugte. „Was ist mit den süßen Nichtigkeiten, die du mir zuflüsterst? Was ist mit den Versprechen?“