Kapitel 26 Ein snobistischer Verkaufsleiter
„Eine Maske so lange zu tragen, kann schwer abzunehmen sein, nicht wahr?“ Sheila sah Shane mit fragendem Blick an, ihr Herz war hin- und hergerissen zwischen Sympathie und Mitleid für ihn.
Vielleicht fehlt ihm das nötige Fachwissen, um über die Runden zu kommen. Vielleicht haben ihn auch unglückliche Begegnungen dazu gezwungen, diesen Job anzunehmen, um schnell Geld zu verdienen.
Als Rogelio und Paula ihn das letzte Mal nach seiner Familie fragten, sagte er, sie kämen vom Land. Sogar seine alte Großmutter war noch mitten in der Landwirtschaft tätig. Das zeichnete das Bild eines Mannes, der Mitleid erregen sollte.
Sheila ergriff das Wort. „Wenn Sie sich ab heute nicht sicher sind, welche Kleidung Sie wählen sollen, übernehme ich das für Sie. Nur eine Regel: Versprechen Sie mir, dass Sie Ihren Job als Sexarbeiterin nicht wieder aufnehmen. Verstanden?“
„Ich verstehe“, antwortete Shane mit ernster Miene. Doch ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er laut fragte: „Warum bist du so nett zu mir?“