Kapitel 136 – „Gib diesmal nicht auf.“
Ich atme tief durch, verlasse als Erste das Zimmer und richte meinen Rock und meine Haare, obwohl ich das schon mindestens dreimal gemacht habe. Das Geräusch meiner Absätze, das den Flur entlang hallt, scheint lauter und unangenehmer, besonders als ich meine Beine zusammenpresse, aus Angst, dass Julians Lust meine Schenkel hinunterläuft.
Ich stoße die Toilettentür auf, mein Herz klopft wie wild vom Adrenalin, doch als ich endlich den Raum betrete und sich die Tür hinter mir schließt, frieren meine Füße am Boden fest.
Sarah wäscht sich die Hände, den Kopf gesenkt, so gelassen und gelassen, dass ich mich fehl am Platz fühle. Ich richte mein Haar noch einmal, aus Angst, dass etwas verrät, was ich gerade getan habe.
Endlich sieht sie mich an, aber ich kann ihre Gedanken nicht aus ihrem Gesichtsausdruck herauslesen. Ihr intensives Schweigen beunruhigt mich, vielleicht weil mich das Geräusch fallenden Wassers daran erinnert, dass es in mir etwas gibt, das auch fließen kann.
Ich atme tief durch, gehe langsam durch den Raum und entkomme Sarahs Blick, der mir nun durch den Spiegel folgt. Ich presse meine Schenkel zusammen und bleibe vor dem Waschbecken stehen, mit sicherem Abstand zwischen uns.