Kapitel 59 Neunundfünfzig
Annie ließ ihren Humor fallen und erwiderte Luciannes ernste Haltung: „Ihnen geht es gut. Aber wenn die Kinder in der Schule sind, macht man sich immer Sorgen. Darauf zu warten, dass die Zeit vergeht, und einfach zu hoffen, dass sie sicher nach Hause kommen, ist die reinste Folter.“
„ Hoffen wir, dass der Fall bald abgeschlossen werden kann“, sagte Lucianne mit gerunzelter Stirn.
Plötzlich spürte Lucianne, wie sanft an ihrem Kleid gezupft wurde. Sie sah dorthin, wo es herkam, und ihre Stimme wurde sanft, als sie sich hinunterbeugte, um den kleinen Jungen zu begrüßen: „Hallo, Russell. Wie war es heute in der Schule?“
„ Hallo, Tante Lucy.“ Gleich nachdem er das gesagt hatte, schlang er seine kleinen Arme um Luciannes Hals. Egal, wie oft Russell sie umarmte, ihr Herz schmolz jedes Mal dahin. Als er sie losließ, fragte er: „Tante Lucy, kannst du mit mir spielen?“
Lucianne sah schon schuldbewusst aus, weil sie ihn enttäuschen musste. „Also … nein, Liebling. Tante Lucy hat noch etwas zu tun. Aber ich verspreche, eines Tages mit dir zu spielen, okay?“