Kapitel 67
Pierre wollte gerade die Verfolgung aufnehmen, wurde aber bald von einem Gedanken in seinem Kopf zurückgehalten. Was soll ich ihr sagen? Schließlich kann ich ihr nicht sagen, dass ich mich nur an sie herangemacht habe, weil ich dachte, sie wäre eine Spionin. Das würde ihr bestimmt das Blut in Wallung bringen! Als die Dame davonfuhr und aus seinem Blickfeld verschwand, spürte er tief in seinem Inneren einen stechenden Schmerz.
Zur gleichen Zeit beobachtete Meredith das ganze Szenario aus der Ferne, bevor sie zum Hotel zurückkehrte. Nach ihrer Rückkehr ging sie sofort nach oben, nicht in den Bankettsaal, sondern in die Lounge, um nach Megan zu sehen. Letztere weinte währenddessen so lauthals, dass ihre Stimme heiser wurde. Dann sah man, wie sie wie verrückt ihr Hochzeitskleid auseinanderriss und sogar ihre gesamte Kosmetik vom Tisch warf. Meine Hochzeit hätte der stolzeste Moment in meinem Leben sein sollen, doch jetzt ist sie zu meiner größten Demütigung geworden, die ich für den Rest meines Lebens verkraften muss! Ich werde die Dinge auf keinen Fall so einfach durchgehen lassen!
„Sie muss das mit Absicht getan haben! Das muss sie! Selena ist nicht mehr dieselbe Person, die ich kenne. Sie versucht jetzt, sich an mir zu rächen, nur weil ich die Hand gegen ihre Tochter erhoben habe! Ah—“ Megans durchdringende Stimme hallte durch die Luft, als würde sie das Glas zerspringen lassen. In diesem Moment begriff sie endlich im Nachhinein, was passiert war. Kein Wunder, dass Selena vorher kein einziges Wort gesagt hat. Ich dachte, sie hätte ihre Lektion gelernt und beschlossen, ein gutes Mädchen zu sein, aber ich dachte nicht, dass sie die ganze Zeit nur eine Show abgezogen hat.