Kapitel 78
Nikolaus
Während ich zusah, schien Piper in sich zusammenzubrechen. Die Schuld und die Sorgen drückten auf ihre Schultern und machten sie klein. Das passte nicht zu ihr. Sie war stark, eine Kämpferin, doch die Angst um Elva zerriss sie mitten in ihrem Innern.
Ich kannte das Kind erst seit wenigen Wochen, und schon jetzt litt ich große Schmerzen, als ich sie weinen und vor Fieber zittern sah. Ich konnte mir nur vorstellen, wie Piper sich fühlte. Ihre Tochter jetzt und so oft krank zu sehen, musste eine besondere Art von Folter gewesen sein.
Ich hielt Pipers Arm und drehte sie zu mir, um ihr die körperliche Unterstützung meines Körpers zu bieten. Sie klammerte sich an mich und wäre wahrscheinlich umgefallen, wenn ich sie nicht aufrecht hielt.
Vielleicht war ich wütend auf Piper wegen allem, was zwischen uns vorgefallen war. Sie hatte mich einmal betrogen, aus Gründen, die ich noch immer nicht ganz verstand, obwohl ich sie immer nur geliebt hatte.