Kapitel 77: Ein Kompromiss
Edrick
In ihrem Wutanfall warf Moana ausgerechnet ein Kissen auf den Boden. Danach stand sie schweigend da und atmete schwer durch ihre geblähten Nasenlöcher, die Fäuste an ihren Seiten geballt. In diesem Moment sah sie entzückend klein und hilflos aus, wie ein wütendes Kind. Aber sie war kein Kind; sie war eine Frau, und mein Verhalten hatte sie verärgert.
Aus irgendeinem Grund wollte ich Moana am liebsten in den Arm nehmen, als ich sie so leidenschaftlich sah. Wortlos ging ich an dem weggeworfenen Kissen vorbei und zog sie fest in meine Arme.
Sie versteifte sich zunächst, schockiert von meiner plötzlichen Zuneigungsbekundung, bevor sie sich schließlich in mir entspannte. Ihr zierlicher Körper, der sich an mich schmiegte, ließ mich am ganzen Körper warm werden, und lange hielt ich sie einfach so mitten im Wohnzimmer. Ich wollte ihr nicht zu nahe kommen, aber ich konnte das Gefühl ihres leicht hervorstehenden Bauchs an mir und ihres flatternden Herzschlags nicht leugnen. Einen kurzen Moment lang dachte ich an unseren schicksalhaften One-Night-Stand, der zu ihrer unerwarteten Schwangerschaft geführt hatte. Zugegeben, das erregte mich ein wenig, aber ich verdrängte diese Gedanken schnell wieder und konzentrierte mich einfach darauf, die Mutter meines Babys zu entspannen.
Als ich sie jedoch umarmte, wurde ich plötzlich auf einen seltsam vertrauten Geruch aufmerksam. Zuerst konnte ich ihn nicht genau zuordnen, aber er wurde etwas stärker und mir wurde plötzlich klar, dass es derselbe Geruch war, den ich vor all den Wochen im Labyrinth wahrgenommen hatte. Genauso schnell, wie er gekommen war, verschwand er jedoch auch wieder.