Kapitel 59: Die Wahrheit kommt ans Licht
Edrick
Ich brachte Ella an diesem Abend selbst ins Bett. Es war beruhigend zu sehen, wie friedlich sie schlief; wenn ich doch nur auch so hätte schlafen können. Als ich in mein Zimmer zurückkehrte und immer noch darüber nachdachte, ob Moana mich angelogen hatte oder nicht, hatte ich das Gefühl, das Kindermädchen meiner Tochter sei misstrauisch geworden.
Ich konnte das Gefühl nicht loswerden, dass Moana schwanger mit dem Baby meines Bruders war. Ich wusste, dass sie neulich mit ihm essen gegangen war und ihn davor mehrere Male gesehen hatte. Soweit ich wusste, hatte sie den Job bei mir nur angenommen, um in der Gesellschaft aufzusteigen, und jetzt hatte sie sich von meinem Bruder schwängern lassen. Ich wollte glauben, dass ich mich irrte, dass sie wirklich nur krank war und ein bisschen zunahm, aber ich konnte das Gefühl nicht loswerden, dass hinter den Kulissen mehr vor sich ging.
Eine ganze Weile wälzte ich mich im Bett hin und her. Schließlich gab ich das Schlafen ganz auf und beschloss, mir einen Drink aus der Minibar zu holen. Ich grummelte vor mich hin und fühlte mich wie ein mürrischer alter Mann mit Schlaflosigkeit, als ich aus dem Bett kletterte und mein Zimmer verließ.
Als ich das Wohnzimmer betrat, war es friedlich und ruhig. Sicherlich schliefen alle anderen schon. Die einzigen Geräusche, die ich hören konnte, waren die Geräusche der Stadt draußen, und das einzige Licht, das den Raum erhellte, war das sanfte Leuchten der Stadtlichter, das durch das große, offene Fenster hereinfiel. Ich seufzte, während ich mir ein Glas Whisky einschenkte, dann ging ich zu den Doppeltüren, die auf den Balkon hinausführten, und öffnete sie. Ich stand ein paar Minuten dort draußen, trank meinen Whisky, lehnte mich an das Geländer und blickte auf die Stadt unter mir hinab.